Unsere Grundpfeiler
An der Ananda wird die ursprüngliche, tiefe Verbindung und Liebe zur Natur im Rhythmus der Jahreszeiten gelebt und erlebbar. Das Erleben mit allen Sinnen steht dabei im Fokus. Wir befinden uns in einem gemeinsamen Kreislauf mit allen Pflanzen und Tieren. Das Bewusstsein und die Empathie werden geschaffen für alles Lebendige um uns herum, um im Einklang miteinander zu leben. Es wird aus dem geschöpft, was die Natur uns zur Verfügung stellt. Dies hilft uns dabei, die Zusammenhänge ganzheitlich zu erschließen. So wird ein tiefes Bewusstsein für unsere Existenz und Achtsamkeit mit der uns umgebenden Welt geschaffen.
An der Ananda ist es unser Bestreben, dem Lernenden eine sichere und positive Bindungserfahrung zu Bezugspersonen zu ermöglichen. Eine tragfähige Beziehung zu Bezugspersonen schafft ein Fundament und den Rahmen, auf dem eine positive Lernerfahrung aufbauen kann. Lernbegleiter und Lernende bekommen explizit Unterstützung zu Selbstreflexion und persönlicher Weiterentwicklung, wie z.B. Supervision. Konfliktbehaftete Prozesse werden bei Bedarf mit Mediation geklärt und zwischenmenschliche Beziehungen durch gewaltfreie Kommunikation gestärkt.
„Spiritualität“ wird an der ANANDA als ein universeller, aber auch persönlicher und individueller Weg verstanden, der zu innerer Freiheit und bewusster Verantwortungsübernahme für das eigene Denken, Fühlen und Handeln führt. Jeder Mensch wird dabei als Schöpfer und Gestalter seines Lebens gesehen, der mit dem Leben in Verbindung und in Verbundenheit steht. Diese Verbundenheit umfasst die Beziehung zu sich selbst, den Mitmenschen und der Natur und kann die Beziehung zu einer höheren göttlichen Kraft miteinschließen. Aus dieser Verbundenheit können höhere universelle Werte hervorgehen, wie Achtsamkeit für Mitmenschen und Umwelt, Toleranz, Dankbarkeit, bedingungslose Liebe, Vertrauen und die Kraft der Vergebung. Spiritualität lässt jedem Menschen seine Perspektive und Lebensform und fokussiert auf das Einende und Verbindende der unterschiedlichen existierenden Lebenswelten. Auf diese Weise fördert sie Verständnis, führt zu Weitsicht und Weltoffenheit und wird so zum Friedensstifter. Überdies hinaus umfasst Spiritualität auch die Balancierung der verschiedenen inneren Kräfte und Energien und führt, über die Auseinandersetzung mit dem eigenen Selbst, zu einem ausgeglicheneren Leben. Spiritualität fördert eine optimistische und positive Einstellung zum Leben.“
Die von Dr. Marshall Rosenberg entwickelte Gewaltfreie Kommunikation (GFK) bezeichnet zum Einen eine konkrete Kommunikationstechnik und zum Anderen eine Haltung, also eine innere Einstellung, im Umgang mit uns selbst und anderen. Die Methode der GFK mit ihren vier Kommunikationsschritten kann uns als Unterstützung im Kontakt mit anderen und mit uns selbst als Orientierung dienen. Ziel ist es, uns mit unserem mitfühlenden Wesen zu verbinden und dann aus dem Herzen heraus eine Verbindung zum Anderen aufzubauen. Die Haltung der gewaltfreien Kommunikation basiert auf der Theorie, dass alles, was wir tun, die Erfüllung von universellen, menschlichen Bedürfnissen zum Ziel hat. Unsere Gefühle zeigen uns, ob unsere Bedürfnisse erfüllt sind, oder nicht. Die GFK hilft uns bei der Umgestaltung unseres sprachlichen Ausdrucks und unserer Art zuzuhören. Aus Reaktionen, die aus Gewohnheit kommen, werden bewusste Antworten. Wir werden angeregt, uns ehrlich und klar auszudrücken und gleichzeitig anderen Menschen unsere respektvolle und einfühlsame Aufmerksamkeit zu schenken. Die Vision von Rosenberg ist die Gestaltung einer Welt, in der alle mit ihren Bedürfnissen gehört und respektiert werden und in der nach Lösungen und Wegen gesucht wird, wie diese Bedürfnisse auf sozialverträgliche Weise Erfüllung finden können. Dafür gibt Rosenberg viele Methoden und Hilfsmittel zur Hand, die aufzeigen, wie Menschen ihre Kommunikation in diesem Zusammenhang auf friedvolle Art und Weise gestalten können. Sie trainiert, Situationen sorgfältig zu beobachten und das, was uns stört, traurig macht oder ärgert, beurteilungsfrei zu bestimmen. Wir lernen dabei, unsere Bedürfnisse wahrzunehmen und auf empathische Weise zu formulieren. Wir denken also nicht in den Kategorien „richtig“ und „falsch“, sondern schauen darauf, ob sich durch die gewählte Strategie die eigenen Bedürfnisse und die der anderen Personen erfüllen. Wenn das nicht der Fall ist, können wir nach anderen Strategien suchen, die den anvisierten Bedürfnissen der Handelnden besser gerecht werden.
An der Ananda wird die Haltung der GFK gelebt. Die Methoden und Schritte der GFK werden von allen Mitgliedern der Schulgemeinschaft erlernt und vertiefend geübt. So entsteht eine empathische, verstehende und wertschätzende Atmosphäre im Miteinander des Schulalltags.
Nachhaltigkeit bedeutet, dass gegenwärtige Generationen ihr Leben auf achtsame Weise so gestalten, dass folgende Generationen in ihren Möglichkeiten zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse nicht eingeschränkt werden. Nachhaltigkeit basiert in diesem Sinne auf Rücksichtnahme, Achtsamkeit, Weitsicht und der Übernahme von Verantwortung für das gegenwärtige Tun. Um diese Ziele in die praktische Umsetzung zu bringen, braucht es mutige und kreative Menschen, die sich in ihrer Selbstwirksamkeit erfahren, mit Herzkraft für Lösungen arbeiten und den Mut haben, zu handeln. An der Ananda wird Nachhaltigkeit in allen Bereichen angestrebt. Die global Goals dienen uns dabei als Orientierung.
Ein Mensch steht ständig in Wechselwirkung zwischen seiner inneren und äußeren Welt. Deshalb ist es wichtig, dass Kinder und Jugendliche einerseits lernen, nach innen zu schauen, um dort ihre Gaben, Fähigkeiten, Stärken und Schwächen zu entdecken, andererseits aber auch lernen, sich angemessen und authentisch in einem sozialen Kontext auszudrücken und zu verhalten. Lernende brauchen Erfahrungsräume, die ihnen beides ermöglichen. Die Angebote und Methoden der Ananda stellen dem Lernenden frei, sich im „ICH“ vorübergehend zurückzuziehen oder sich im „WIR“ mit anderen Kindern und Jugendlichen bzw. Erwachsenen zu verbinden. Auf diese Weise lernt der Lernende seine persönlichen Grenzen kennen, bzw. sie zu erweitern und seinen Bedürfnissen nach Nähe, bzw. Distanz zu folgen.
Demokratie ist an der Ananda ein Herzstück. Die Lernenden und die Erwachsenen begegnen sich auf Augenhöhe und sind eingeladen, das Leben an der Ananda mitzugestalten. Der demokratische Ansatz findet darin Ausdruck, dass dem Lernenden zum Einen ermöglicht wird, seinen Lernprozess individuell und selbstorganisiert zu gestalten, zum Anderen haben die Lernenden ein Mitspracherecht in der wöchentlichen Schulversammlung, wo gemeinsam über Themen des Schulalltags diskutiert und entschieden wird. Außerdem können sie in Gremien der Schule gewählt werden, die weiterreichende Themen entscheiden. Bei Entscheidungen kommt das systemische Konsensieren zum Tragen.
An der Ananda soll es dem Lernenden ermöglicht werden, seinen individuellen Lernplan in Einklang mit seinem aktuellen Interesse und nach Bedarf mit Unterstützung eines Lernbegleiters selbstständig zu planen und gestalten. Auf diese Weise lernt er seinen Lernprozess selbst zu steuern und zu organisieren. Finden die Lernbedürfnisse des Lernenden so Berücksichtigung und werden auf einfühlsame Weise begleitet, kann der Lernende aufgrund natürlicher Wissbegierde, Neugierde und Begeisterung schon innerhalb kurzer Zeit Lerninhalte aufnehmen. Für die Umsetzung seines individuellen Lernplans, stehen dem Lernenden im Sinne eines „offenen Unterrichts“ Lernstuben, Projekte und die Umgebung der Schule zur Verfügung.
An der Ananda gibt es keine Jahrgangsklassen. Das Lernen findet in altersgemischten Gruppen statt. Dadurch stehen Kinder und Jugendliche aller Altersstufen miteinander im Austausch, inspirieren sich gegenseitig und können sich im Lernprozess gegenseitig bereichern und unterstützen.
Freies Spiel ist die Urform des Lernens. Im freien Spiel können Menschen ihrer eigenen Kreativität freien Lauf lassen. Sie wählen aus sich selbst heraus die Art des Spiels und auch die Materialien mit Hilfe derer sie sich im Spiel ausdrücken wollen. Die Lernenden betreten dabei Erfahrungsräume, in denen sie gemachte Erfahrungen aufgreifen und verarbeiten können. Außerdem lernen sie, ihre individuellen Bedürfnisse zu spüren und sich mit ihnen zu verbinden.
Durch einen beurteilungsfreien Umgang miteinander, gibt es an der Ananda keine Noten.
An der Ananda erhalten die Lernenden keine Hausaufgaben.
Um den Lernenden und Erwachsenen an der Ananda einen strahlenreduzierten Raum zu bieten, gibt es an der Ananda ausschließlich kabelgebundenes Telefon und kabelgebundenes Internet. Handys sind ausgeschaltet oder im Flugmodus.
Bewegung fördert die körperliche und geistige Entwicklung sowie die Gesundheit von Menschen und ist wichtig für das emotionale Gleichgewicht.
An der Ananda steht den Lernenden ein vielfältiges Bewegungsangebot zur Verfügung. Zum Einen haben sie die Möglichkeit, Bewegungsspiele selbst organisiert oder nach Bedarf unter Anleitung zu initiieren, zum Anderen gibt es Angebote in ganzheitlichen Bewegungsformen wie z.B. Yoga.
In einer eigenen Küche lernen die Lernenden, sich mit einer gesunden, nachhaltigen und vegetarischen Ernährungsweise auseinanderzusetzen.
An der Ananda sind Feste ein fester Bestandteil zur Schaffung einer positiven Lebenskultur.